Der Major

 

Der Begriff Tambourmajor besteht grundsätzlich aus zwei Worten. Zum einen aus dem französischen Wort "Tambour" das übersetzt Trommel bedeutet. Und zum anderen aus dem lateinischen Wort "maior" was für größer, oder bedeutender steht. Beides zusammen bezeichnet den "Haupttrommler" also denjenigen, der den Zug der Militärmusiker voran geht, um diese anzuführen.

Seit beginn des frühen Mittelalters bis heute, ist der Tambourmajor der Anführer der Trommler und Flöter. In der Vergangenheit war es seine Aufgabe, die Truppe im Gleichschritt in die beforstehende Schlacht zu führen und Gefächtsmanöver mittels "trommeln" und "wirbeln" weiter zu Leiten.

Hierbei dirigierte der Major von jeher mit einem etwa hüfthohem Stab, dem sogenannten Tambourstab, auch Küs genannt, die Spielleute.

Die bezeichnung Major ist allerdings etwas irreführend, da es sich im eigentlichen Sinne des Namens um keinen militärischen Rang handelt.

Vielmehr kann die Stabführung und somit auch der "Rang" des Majors von jedem Spielmann erworben und ausgeüt werden.

In Essen und auch im Rheinland ist die Bezeichnung Tambourmajor, oder auch Corpsführer, immer noch geläufig. Nur heute marschiert der Tambourmajor mit seinem schönen geschmückten Majorsstab nicht mehr in die Schlachten, sondern marschirt bei Schützenfesten, Martinszügen, Karnevalsumzügen und anderen Anlässen vor den Spielleuten.

Bei diesen Auftritten zeigt der Major durch das Rauf- und Runterbewegen des Majorstabes den Takt an. Durch seine schwenkenden Bewegungen und durch sein "in die Luft stechen", wird wiederum den Spielleuten mitgeteilt, wann ein Musikstück anfängt oder endet, wann das Corps im Gleichschritt los marschiert, wann diese zum Stehen kommen, oder in welche Richtung marschiert werden soll.

Während der öffentlichen Auftritte hat allein der Tambourmajor die "Befehlsgewalt" und somit das Kommando über die Spielleute.

In den meisten Spielmannszügen gibt es einen 1. und 2. Tambourmajor, in eingen, je nach Stärke der Züge, auch einen 3., oder sogar 4. Tambourmajor.