Chronik

KURZCHRONIK DES VEREINS


An einem Freitag im November 1932, trennten sich 11 Spielleute
vom Spielmannszug des Militärvereins Vogelheim. Am selben
Abend noch traf man sich in der Gaststätte Stattrop, in der Germaniastr.
2. Es waren dies Heinz van Beek, Willi van Beek, Hans
Bickert, Josef Bickert, Josef Jansen, Bruno Meier, Karl Schäfer,
Hermann Walter I, Hermann Walter II, Eugen Walter und Philipp
Walter. An diesem Abend wurde der Spielmannszug „In Treue
fest“ gegründet.

 

Der Name „In Treue fest“ wurde gewählt, weil
man sich gelobte in Treue fest zu handeln und Kameradschaft
vorzuleben und auszuführen.

 

Eine Woche später trafen sich diese
11 besagten Spielleute um den Vorstand zu wählen. 1. Vorsitzender
und 1. Corpsführer wurde Hermann Walter I, fortan nur
noch der olle Hermann genannt, zum Stellvertreter wählte man
Willi van Beek und zum Geschäftsführer seinen Bruder Heinz van
Beek. Sorgen um die Instrumente musste man sich nicht machen,
denn vom Walterschen Spielmannszug, der seit 1906 bestand,
wurden die Instrumente übernommen. Man hatte direkt Trommel,
Flöten, eine Lyra, Pauke, ein paar Becken und einen Tambourstab
und war somit spielfähig.

 

Die ersten Zugänge nach
der Gründungsversammlung waren die Spielleute Emil Köster,
Hans Jansen, Heinz Jansen, Heinrich Walter, Hans Spettmann,
Georg Schmitt, die Gebrüder Hirschberg, Hermann Heßler, die
Gebrüder Probst, die Gebrüder Bürvenich und Franz Prause.
Somit trat der Spielmannszug in einer Spielstärke von 25 gestanden
Männern zu den ersten Spielen auf. Als Uniform diente ein
Straßenanzug und eine blaue Schirmmütze, wenn die Witterung
es zuließ wurde ganz in weiß gespielt mit blauer Binde.

 

Die ersten Proben fanden in der Wohnung der Eltern von Hermann
Walter, in der Steegstr. statt. Dort wurden auch die Instrumente
untergebracht. Später dann wurde auf der Kegelbahn der Gaststätte
Hermann in der Weide (Germaniastr. 16) geprobt, die
dann auch als Vereinslokal diente. Im Jahr 1933 wurde der
Spielmannszug gezwungen für die NSDAP zu spielen und ihnen
wurde ans Herz gelegt in der Uniform der Partei aufzutreten. Die
Spielleute sträubten sich dagegen und um dieses zu umgehen,
nahmen sie Verbindungen zu einigen Schützenbrüdern auf. Es
war ein glücklicher Zufall, dass sich die 3. Kompanie des Schützenvereins
Bochold-Bergeborbeck vom Hauptverein trennte und
die Spielleute sich somit als Schützenbrüder dem neu gegründeten
Schützenverein Hubertus-Bergeborbeck anschließen konnten.
Somit bekam der Spielmannszug, statt der braunen Nazi Uniform,
im Jahre 1934 die ersten 9 Uniformröcke geschenkt. Aber
was tun um an die restlichen Uniformen für die Spielleute zukommen?

Guter Rat war teuer, denn die Kasse des Spielmannszuges
war nicht auf Rosen gebettet. Also war Eigeninitiative
angesagt. Und unter großen Entbehrungen gelang es schließlich
in de Weberei Scheidt in Werden-Kettwig einen passenden Ballen
Stoff zu bekommen. Damit ging es zum Schneidermeister
Röhl nach Borbeck in die Wüstenhöfer Str. Die fehlenden 20
Mützen wurden bei der Firma von Leski in Essen-Borbeck, auf
Maß angefertigt. Auf den Spielmannsröcken wurden keine Rangabzeichen
zugelassen, lediglich der Corpsführer hatte an den
Schwalbennestern silberne Fransen.

 

Der erste Ausmarsch in der neuen grau-grünen Uniform mit weißer Hose, fand am 1. Mai 1934 statt. Durch diese schmucke Uniform wurde der Spielmannszug
in den nächsten Jahren immer häufiger verpflichtet.
Man spielte zum 50-jährigen Vereinsjubiläum von TUS 84/10
Essen-Bergeborbeck, genauso wie auf Schützenfesten in Altendorf,
Bergeborbeck und Oberhausen Altstaden, um nur einige
wenige zu nennen.

 

Ein besonders Erlebnis war für die Spielleute
der Auftritt beim Rheinischen Schützentag in Duisburg. Gemeinsam
mit der Blaskapelle der Reichswehr marschierten die Spielleute
an der Spitze des Festzuges und schwenkten am Opernhaus
zum Vorbeimarsch der gesamten Schützenvereine aus. Ebenfalls
spielte man zum damaligen Zeitpunkt noch auf den Karnevalsumzügen
im Umkreis.

 

In den folgenden Jahren verlor der Spielmannszug einige seiner
Gründungsmitglieder. Heinz van Beek trat aus dem Verein aus,
Eugen Walter verstarb ebenso wie Josef Jansen. An beiden Beisetzungen
nahm der Spielmannszug teil und marschierte von
der Kirche zum Friedhof um an der Verstorbenen vorbei zu paradieren. Im Jahre 1939 wurde Willi van Beek zum Arbeitsdienst
einberufen und Philipp Walter wurde zum 2. Corpsführer
gewählt. Im gleichen Jahr wurde vom DJK Spielmannszug Essen-
Segeroth 1910/1931 ein dreiarmiger Schellenbaum für 150,-
Mark erworben. Von TUS 84/10 wurden Trommeln, Hörner und
die Pauke übernommen, da der eigene Spielmannszug nicht mehr
bestand. In Bergeborbeck wurde ein großes Schützenfest gefeiert.
Auf dem Phönix-Gelände war der Schützenverein „Hubertus
Bergeborbeck 1934“, Ausrichter des Festes. Die Spielleute feierten
ausgiebig mit. Leider sollte dies für Jahrzehnte das letzte
Schützenfest in Berge sein, denn im Spätsommer brach der 2.
Weltkrieg aus. Die ersten Spielleute wurden eingezogen, so war
ein Spiel in Corpsstärke nicht mehr möglich. Die Instrumente und
Uniformteile wurden bei Walters in der Steegstr. 23 gelagert.
Am 25. Juni 1943 um 23.45 Uhr wurde der Mittelpunkt Bergeborbecks
durch einen massiven Luftangriff der Alliierten, in
Schutt und Asche gelegt. Alle Uniformen und Instrumente verbrannten.
Auch das Vereins- und Probelokal, in der Weide, wurde
von den Bomben zerstört. Bergeborbeck glich einem Trümmerfeld
und 90% der Spielleute verloren ihre Wohnungen und
Häuser, was zur Folge hatte das man sich aus den Augen verlor,
da sie in alle Himmelsrichtungen evakuierten.


Folgende Spielleute kamen aus dem Krieg nicht mehr nach Hause:
Hans Spettmann, Josef Probst, Georg Schmitt, Heinrich
Degend, Heinrich Walter, Theo Walter, Albert Villain, Fritz Budde
und Josef Hirschberg. Hier an dieser Stelle sei, nach fast 60 Jahren,
gesagt:
„Wir dürfen gerade diese Spielleute nie vergessen, denn sie
gaben ihr junges Leben für einen wahnwitzigen Krieg, angezettelt
durch einen einzelnen, irrsinnigen Menschen, dabei wollten
sie doch mit ihrem Hobby, der Tambourmusik, allen Menschen
nur Spaß und Freude bereiten“!

 

Im Jahr 1945 wurde es schwer Kontakt zu den einzelnen, noch
lebenden Spielleuten herzustellen. Sie waren einfach in alle
Himmelsrichtungen zerstreut. Nach intensivsten Nachforschungen
ist es dann 1947 gelungen eine Zusammenkunft der Spielleute
zu organisieren. An ein Spielen war allerdings nicht zu
denken, denn wir hatten ja weder Uniformen, geschweige denn
Instrumente. Erst im Jahre 1948 gab es eine größere Zusammenkunft
auf der Kegelbahn der Rot-Weiß Gaststätte. Im Herbst
1949 gab es dann eine weitere Zusammenkunft, zu dem auch
einige Vorstandmitglieder des Schützenvereins Hubertus Bergeborbeck
eingeladen wurden. Bei dieser Versammlung wurde von
Seiten der Spielleute versucht, den Schützenverein und den
Spielmannszug wieder aufleben zu lassen. Leider war das ganze nicht von Erfolg gekrönt, da die Schützen der Meinung waren,
die Zeit dazu sei noch nicht reif.


Im August 1950 feierte dann die Pfarrgemeinde St. Maria Rosenkranz
ihr erstes, großes Pfarrfest nach dem Krieg. Auf diesem
Fest fand auch ein Schießen statt. Sieger dieses Schießens wurde
unser Spielmann Hans Jansen. Er wurde zum Pfarrfestkönig
ernannt, zu seiner Königin erkor er sich Frau Maria Wolbeck,
die Frau des Metzgermeisters Theo Wolbeck sen. Durch den
Erfolg dieses Pfarrfestes und auf Initiative von Pfarrer Rosendahl
wurde die St. Barbara Schützengilde Essen-Bergeborbeck
gegründet. Durch den besonderen Einsatz des Kassierers der
Schützengilde, Karl Toubartz, wurde auch der Spielmannszug
wieder aufleben lassen. Er setzte sich, gemeinsam mit Pfarrer
Johannes Rosendahl dafür ein, dass die ersten Instrumente angeschafft
werden konnten. Durch die ersten, großzügigen Spenden
von Geschäftsleuten, war ein Spielen bald wieder möglich. Da,
wie schon 1932, kein Geld für Uniformen da war, fanden auch
jetzt wieder die ersten Spiele im Straßenanzug, oder, je nach
Witterung, in weiß statt. Als Vereinslokal wählte man die Gaststätte
Haus Stobberg auf der Haus-Berge Str.
Später wurden Mützen und danach sogar die ersten Uniformen
in grün angeschafft. Aber Instrumente und Uniformen machten
noch keinen Spielmannszug. Hierzu gehörte an erster Stelle
fleißiges Proben. Aber auch das schafften unsere Spielmänner.
Unter der bewährten Führung des Tambourmajors Hermann
Walter und seiner beiden Assistenten Willi van Beek und Philipp
Walter wurde diese Aufgabe bewältigt. Schon am 5. Mai 1951
trat der Spielmannszug zum ersten Male an die Öffentlichkeit,
als in der Gastwirtschaft Stobberg eine Mitgliederversammlung
der Schützengilde, mit anschließendem gemütlichen Beisammenseins
stattfand. Um 23.00 Uhr marschierte, unter
freudiger Überraschung aller Anwesenden, der Spielmannszug
mit klingendem Spiel in die Gartenwirtschaft ein. Die Bergeborbecker
Bevölkerung traute zunächst Ihren Ohren nicht, als
überraschenderweise klangschöne Marschmusik ertönte, denn
der Spielmannszug zog vom Kirchplatz über die Haus-Berge
Strasse nach Stobberg. Der laufende Beifall und der Jubel der
Schützenbrüder veranlasste die Spielleute im Laufe des Abends
Marschmusik am laufenden Band zu Gehör zu bringen. Der
Spielmannszug verbesserte sich in den laufenden Jahren immer
mehr. Er nahm an Wettstreiten teil und machte damit auch der
St. Barbara Schützengilde weit über die Grenzen Essens hinaus,
alle Ehre.

 

Im Jahr 1953 wurde der Spielmannzug bei einem
Wettstreit in Küntrop/Sauerland 1. Sieger. Allen verantwortlichen
Männern des Spielmannszuges wurde vom Vorstand der Gilde recht herzlich gedankt und ein allzeit „Gut Spiel“ zugerufen.
Am 18. und 19. September 1954 feierte der Spielmannszug „In
Treue fest“ ein großes Spielmannstreffen in der Gaststätte des
Schützenbruders Stobberg. Auch das befreundete Tambourcorps
Küntrop/Sauerland, war zu Gast und hier sei angemerkt, dass
auch heute, im Jahr 2007, immer noch ein freundschaftliches
Verhältnis zwischen diesen beiden Chören herrscht. Man besucht
sich zu allen Festivitäten des anderen, sicherlich nicht selbstverständlich
in der heutigen Zeit und vor allen Dingen nicht über 6
Jahrzehnte und 3 Generationen hinweg.
Die nächsten Jahre begeisterte der Spielmannszug weit über die
Grenzen Bergeborbecks die Menschen mit seinem klingenden
Spiel.


Am 29. September 1957 wurde die Gaststätte in der Weide wieder
eröffnet und so machten die Spielleute in der Weide wieder
zu ihrem Vereinslokal, wie schon vor dem Krieg. Der Wirt Felix in
der Weide wird am gleichen Tag als erstes förderndes Mitglied
aufgenommen.
Da wir durch den Wechsel des Vereinslokals auch nicht mehr bei
Stobberg probten, mussten neue Räumlichkeiten gefunden werden.
Geprobt wurde dann anschließend sowohl in der Werkstatt
von Hans Scheuten, als auch in der Werkstatt von Alfred Goldmann
und letztendlich in den oberen Räumen der St. Maria
Rosenkranz Kirche.

 

Eine schwere Krankheit ließ nicht mehr zu, dass der 1. Corpsführer
Hermann Walter I an allen Spielen teilnehmen konnte
und so trat er schweren Herzens von seinem Amt zurück und auf
der Jahreshauptversammlung am 8.2.1959, wird Willi van Beek
zum 1. Corpsführer und 1. Vorsitzenden gewählt. Auf gleicher
Versammlung wurde Hermann Walter I zum Ehrencorpsführer
ernannt. Es wurde beschlossen, dass er seinen Tambourstock
behält, alle Abzeichen seiner Uniform in Gold trägt und das er
die Leitung des Chores übernimmt, wenn er zu Spielen erscheint.
Somit war Hermann Walter das erste Ehrenmitglied unseres Vereins.
Die nächsten Jahre waren nicht einfach, die Mitgliederzahl
nahm immer mehr ab und man musste sich überlegen wie man
Spielfähig bleiben konnte. Aber auch andere Spielmannszüge
hatten diese Probleme, so machte der Spielmannszug „Schwarz
Gold“ Maria Geburt den Vorschlag mit uns zu fusionieren. Dieser
Vorschlag wurde aber verworfen, da sich keine Mehrheit finden
konnte.Im Jahr 1963 verstarb der Mitgründer und Ehrenchorführer Hermann
Walter im Alter von 61 Jahren.


Im Jahr 1965 war es dann endlich soweit. Wir hatten unseren
ersten, eigenen Proberaum. Vereinswirt Felix in der Weide kaufte die Wohnbaracke des 2. Corpsführers Friedel Althoff und ließ
diese auf dem Hof seines Grundstückes aufbauen. Die Baracke
hatte 2 Räume, so konnten Tambouren und Flötisten endlich
einmal ungestört die Einzelproben durchführen. Noch heute (im
Jahr 2007) proben wir in den Räumlichkeiten, die allerdings in
den langen Jahren häufiger umgebaut wurden und seit 1970
auch vom Schützenverein Bergeborbeck mitbenutzt werden.

 

In der Jahreshauptversammlung am 13.3.1970 stellte Friedel
Althoff den „revolutionären“ Antrag, weibliche Spielleute aufzunehmen.
Man musste etwas gegen den Mitgliederschwund
unternehmen. Dem Antrag wurde nach langer, heftiger und kontroverser
Diskussion letztendlich stattgegeben. Im gleichen Jahr
feierte der „kleine“ Hermann Walter seinen 70. Geburtstag und
wird zum Ehrenmitglied ernannt. 1971 dann ernannte der Spielmannszug
den Ehrenvorsitzenden des Schützenvereins, Heinrich
Schüttler ebenfalls zum Ehrenmitglied.


Das 40-jährige Bestehen wurde im September 1972 auf dem
Gaufeld gefeiert. Leider spielte der Wettergott nicht mit, trotzdem
wurden es 3 unvergessene Tage für die Spielleute und auch
für die Freunde aus Küntrop, die wieder einmal in Bergeborbeck
übernachteten um Samstag und Sonntag am Fest teilzunehmen.
Am Samstagabend des Geburtstages, wurden der ehemalige
Vereinswirt Hans Stobberg und der jetzige Vereinswirt Felix in
der Weide zu Ehrenmitgliedern ernannt.


Vor dem Bergeborbecker Schützenfest im Jahr 1975 meldeten
sich die Mitgründer Bruno Meier und Philipp Walter, sowie Spielkamerad
Paul Wattenberg vom aktiven Vereinsleben ab. Alle drei
wurden, gemeinsam mit Heinrich Bürvenich, aufgrund ihrer
Verdienste zu Ehrenmitgliedern ernannt.


Auf einer außerordentlichen Spielleuteversammlung am 19.3.1976
erklärte Willi van Beek seinen Rücktritt als 1. Corpsführer. Er
begründete diesen mit seinem schlechten Gesundheitszustand
und damit, dass er gerne einen jüngeren Chorführer an der Spitze
des Vereins sehen möchte. Friedel Althoff wird daraufhin zum
1. Corpsführer gewählt Anschließend stellt er den Antrag, Willi
van Beek zum Ehrencorpsführer zu ernennen. Der Antrag wurde
einstimmig angenommen. Willi van Beek durfte, ebenso wie
Ehrenchorführer Hermann Walter, seinen Tambourstab behalten,
seine Uniformabzeichen in Gold tragen und sollte, wenn er
zu einem Spiel erschien, den Spielmannszug anführen.


Am 1. September 1978 bekamen wir ein neues Vereinswirte
Ehepaar. Elfriede und Günter Ritgens übernahmen von der Familie
in der Weide die Gaststätte. Im Jahr 1979 verstarb unser
Ehrenmitglied Paul Wattenberg.


Das Goldjubiläum stand an. Wir feierten wieder auf dem Gaufeld. 3 Tage ging es rund. Diesmal bei wesentlich besserem Wetter als
vor 10 Jahren. Am Sonntagabend fand ein Galaabend im Festzelt
statt. Damit bewegten wir uns auf dünnem Eis, denn es mussten
500 Eintrittskarten verkauft werden, damit die Kosten gedeckt
waren. Es wurde ein grandioser Erfolg. Und in den anschließenden
Jahren wurde ein Galaabend von so manchem Schützenverein
kopiert.


Im Jahr 1986 verstarb unser Mitgründer und Ehrenmitglied Hermann
Walter. Nur ein Jahr später trauerten wir um Philipp Walter,
einem weiteren Gründer und Ehrenmitglied des Vereins.
Auf einer außerordentlichen Spielleuteversammlung am 11. März
1988, wird Wolfgang van Beek zum 1. Corpsführer gewählt.
Sein Vorgänger Friedel Althoff wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Im gleichen Jahr verstarb unser Ehrenmitglied und ehemaliger
Vereinswirt Hans Stobberg. Im Jahr 1989 verstarb unser Mitgründer
und Ehrenmitglied Bruno Meier.

 

Beim Bergeborbecker Schützenfest 1990 holte zum 2. Mal ein Spielmann den Vogel
von der Stange. Martin I. Mahns wurde von uns Spielleuten
begeistert gefeiert.


Unser 60. jähriges Bestehen feierten wir auf dem Hof der Haus-
Berge Schule. War das ein Fest. Die Sonne strahlte von Freitags
bis Sonntags. Für viele wird dieses Fest nie mehr aus dem
Gedächtnis verschwinden, alleine schon deshalb, weil unsere
Freunde vom Tambourcorps „Heimattreue Elfgen“, am Sonntag
gefeiert haben ohne Ende. Sie standen auf Bänken und Tischen
und wir machten natürlich alle mit.
Im Mai 1993 verstarb unser Ehrenmitglied Heinrich Schüttler.
Einen Tag vor dem Schützenfest in Bergeborbeck trugen wir ihn
zu Grabe.

 

Auf dem Schützenfest Sonntag staunten die Berge-
borbecker Bürger und Schützen nicht schlecht. Zum ersten Mal
seit 20 Jahren trugen wir zum Festzug wieder weiße Hosen.
Im gleichen Jahr gehen Günter und Elfriede Ritgens in den wohlverdienten
Ruhestand. Die Familie Rühle übernimmt das Haus in
der Weide.


Auf der Jahreshauptversammlung am 24. April 1994 stellt sich
der 1. Vorsitzende Willi van Beek nicht mehr zur Wiederwahl.
Nach 35 Jahren trat er schweren Herzens von seinem Amt
zurück. Sein Sohn Dieter wurde zu seinem Nachfolger gewählt.
Die Spielleute ernannten Willi daraufhin zum Ehrenvorsitzenden.
Im August 1994 verstirbt unser langjähriger Vereinswirt und
Ehrenmitglied Felix in der Weide.
Unser ehemaliger Spielkamerad Rolf Schöpper wird 1995 zum
Ehrenmitglied ernannt.


Am 29. Dezember 1995 verstirbt unser Ehrencorpsführer Willi
van Beek und damit der letzte Gründer unseres Vereins. Schweren
Herzens mussten wir bei klirrender Kälte Abschied nehmen
von einem verdienten Spielmann. Willi und der Spielmannszug,
das gehörte doch immer zusammen, jetzt auf einmal war es
nicht mehr so. Willi hatte viele Ecken und Kanten, aber stets ging
es ihm um das Wohl des Spielmannszuges, frei nach unserem
Vereinsnamen „In Treue fest“. Sein Name ist unauslöschlich mit
seinem geliebten Spielmannszug verbunden.


Beim großen Bergeborbecker Schützenfest 1996 errang mit
unserem 1. Vorsitzenden Dieter van Beek, der dritte Spielmann
die Königswürde.
1997 feierten wir unser 65.-jähriges Bestehen auf dem Kirchplatz
der st. Maria Rosenkranz Gemeinde.
1998 geht eine lange Ära zu Ende. Unser Vereinslokal in der
Weide, lässt für immer die Rollos unten. Neues Vereinslokal wird
die Gaststätte „bei Tante Lisken“.


Beim Vorfest des Bergeborbecker Schützenfestes im Jahre 1999
errang Dieter van Beek die Würde des 1. Kaisers im Borbecker
Schützenbundes. Auf der Jubiläumsveranstaltung in Borbeck
Mitte spielten wir voller Stolz auf, kam doch der Kaiser aus
unseren Reihen.


Auf dem Herbstfest 1999 werden mit, Hermann Pickenäcker,
Günter Ritgens und Hermann Voss, drei verdiente fördernde Mitglieder
zu Ehrenmitgliedern ernannt. In der Jahreshauptversammlung des ABSV Essen-Bergeborbeck im Jahr 2001, wird eine neue Satzung verabschiedet. In dieser
Satzung taucht der Spielmannszug nicht mehr auf. Das erste
Mal seit 1933 gehören wir nun nicht mehr den Bergeborbecker
Schützen an.

 

Im Juni 2002 feiern wir unser 70-jähriges Bestehen. Auf dem
Kirchplatz der Rosenkranz Gemeinde steht ein 25o m2 großes
Festzelt. Auch an dieses Fest erinnert sich jeder gerne zurück.
Am 30. Mai 2003 wechseln wir unser Vereinslokal. Ab sofort
verkehren wir im „Haus Sesko“.


Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des ABSV
Bergeborbeck im März 2006, wird mit Detlef Lehmgrübner zum
ersten Mal ein Spielmann zum 1. Vorsitzenden des Schützenvereins
gewählt. Damit wird sich das sehr gute Verhältnis zwischen
den beiden Vereinen, sicherlich noch weiter intensivieren, zum
Wohle aller.


Auf der Jahreshauptversammlung am 16. Februar 2007 legt Dieter
van Beek schweren Herzens sein Amt als 1. Vorsitzender nieder.
Zu seinem Nachfolger wird sein Bruder Wolfgang gewählt.
Dieter van Beek wird daraufhin zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Jetzt stehen wir kurz vor unserem 75.-järhigen Vereinsjubiläum.
Wir wollen hoffen ein rauschendes Fest zu feiern, an das man
sich noch lange erinnern wird.


Am Ende dieses kurzen Streifzuges durch die Jahre des Vereinslebens,
möchte der Chronist sich im Namen aller Bürger, Schützen
und Spielleute bei unseren Gründern bedanken. Die Namen
der 11 Spielkameraden sind immer mit dem von „In Treue fest“
verbunden. So wollen wir hoffen, dass auch die nachkommenden
Generationen in Treue fest zum Spielmannszug „In Treue fest“
1932 Essen-Bergeborbeck stehen werden.


„GUT SPIEL“
Detlef Lehmgrübner